2. Kleiner Einblick
– Café-Bar im Thälmanns, Müncheberg –
Mit der Coronapandemie schloss die letzte Gaststätte in der auch ansonsten eher leeren Müncheberger Innenstadt. Damit starb dort nicht nur die letzte Gastronomie, sondern auch der letzte niedrigschwellige öffentliche Treffpunkt.
Um dem etwas entgegenzusetzen wurde von engagierten Müncheberger:innen die Café-Bar im Thälmanns ins Leben gerufen, ein ehrenamtliches Café in den zentral gelegenen Projekträumen von hierzulande(n). Seit Frühling 2022 servieren Ehrenamtliche dort verlässlich jeden Donnerstag und Freitag von 16-20 Uhr Kaffee und Kuchen und ab 18 Uhr ein wechselndes Abendessen.
Die Café-Bar sollte ein Ort werden, der allen Menschen offen steht, unabhängig von deren Einkommen oder Herkunft. Der Einheimische genauso anzieht wie die Neuzugezogenen aus Berlin oder anderen Großstädten.
Aber wie schafft man das? Wenn die einen – überspitzt gesagt – lieber internationale Bio-Köstlichkeiten verspeisen und die anderen schon beim Wort vegetarisch Reißaus nehmen, sich nicht angesprochen fühlen, oder noch schlimmer Bekehrungsversuche wittern.
Die Antwort der Café-Bar ist nicht entweder oder, sondern sowohl als auch.
Die wöchentlich wechselnden Gerichte gehen von märkisch bis marokkanisch und darüber hinaus, die Hälfte wird vegetarisch gekocht, die andere mit Fleisch. Wem das zu exotisch oder einfach nicht schmeckt, bekommt Bockwurst mit Graubbrot. Ohne Bekehrungsversuche.
Denn in der Café-Bar kommt es nicht darauf an, was man isst, sondern dass man zusammen isst.
Dann trifft Müncheberger Renter:innen Stammtisch auf linkes Hausprojekt oder Schachverein auf internationale ZALF Wissenschaftler:in. Raus kommt ein wachsender Schachverein oder eine 38-jährige als Vertreterin der Stadtverordnetenversammlung im Seniorenbeirat der Stadt Müncheberg.