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hierzulande(n) 3.0

Oder wie aus Zugezogenen* und Alteingesessen*
ein Wir werden kann.

Gemeinsam gestalten
statt nebeneinander leben

Zuzug verändert – und stellt vor neue Herausforderungen

In vielen brandenburgischen Kommunen bringt der Zuzug aus Berlin und anderen Regionen seit Jahren spürbare Veränderungen mit sich – neben knapper werdendem Wohnraum und überlasteten Infrastrukturen kommt es auch zu kulturellen und sozialen Spannungen. Alteingesessene und Zugezogene begegnen sich oft mit unterschiedlichen Erwartungen an das Leben vor Ort – sei es beim Vereinsleben, bei Festen oder bei der Frage, wie sich der Ort zukünftig entwickeln soll. Wenn dabei Stimmen überhört, langjährige Erfahrungen nicht anerkannt werden oder schlicht kein Ort für konstruktiven Austausch vorhanden ist, entsteht nicht nur Unmut – es geht auch wertvolles Potenzial verloren.

Vielfalt als Chance – wenn Räume für Austausch entstehen

Denn eigentlich kann gerade die Vielfalt der Perspektiven eine große Stärke sein: Alteingesessene bringen Erfahrung, gewachsene Netzwerke und Ortskenntnis mit – Zugezogene frischen Blick, neue Impulse und strategisches Wissen. Dieses Potenzial nutzbar zu machen, braucht Räume für Begegnung, Austausch und gemeinsame Gestaltung.

Was „hierzulande(n) 3.0“ möglich macht

Das Projekt „hierzulande(n) 3.0 – Alt + Neu = Wir*“  richtet sich gleichermaßen an engagierte Menschen aus der Zivilgesellschaft sowie an kommunale Vertreter:innen, die das soziale Miteinander aktiv gestalten wollen – präventiv oder unterstützend. Gemeinsam wollen wir aus „Alt“ und „Neu“ ein belastbares Wir entwickeln, das auch politisch wirksam werden kann.

Es bietet:

  • praxisnahe Beratung

  • Vernetzung und Wissenstransfer

  • Neue Impulse für ein konstruktives Zusammenleben

Mit den drei Begegnungsräumen in Märkisch-Oderland als erprobten Beispielen, fungiert das Projektteam zugleich als Wissenshub, Ansprechpartner und Ideengeber.

*Wir wissen: Die Realität ist vielfältiger als diese einfache Gegenüberstellung. Genau deshalb braucht es differenzierte Lösungen – und offene Räume für gemeinsames Handeln.

Kultus e.V.

Kultur
Theater
Soziales

– aus Buckow
(Märkisch-Oderland)

Kultus e.V. ist ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und arbeitet in Ostbrandenburg an einem gelingenden Miteinander – lebensnah und im Dialog mit den Menschen vor Ort.

Unsere Schwerpunkte liegen in der Jugend- und Gemeinwesenarbeit, Schulsozialarbeit, der ambulanten Hilfe zur Erziehung sowie in sozialpädagogisch begleiteten Ferienangeboten.

In Müncheberg, Buckow und Rehfelde betreiben wir offene Begegnungsorte – Räume, in denen Beziehungen entstehen können, in denen Zugehörigkeit wachsen darf, und in denen Unterschiedlichkeit genauso als Stärke verstanden wird.

Teil des Teams sind mehrere Neulandgewinnerinnen: Als Teil des gleichnamigen Programms der Robert Bosch Stiftung gestalten sie aktiv den sozialen Wandel im ländlichen Raum – mit Mut, Kreativität und langem Atem.

Über Begegnungsorte:
Besonders dort, wo bei vielen der Rückzug in den privaten Bereich zunimmt, sind Begegnungsorte unverzichtbar.
Der Austausch und die Begegnung, in den ehrenamtlichen Cafés, Kneipen und anderen Orten unterstützen Dialog und Gemeinsinn und schützen damit vor Vereinsamung und Polarisierng. Sie sind damit wichtige Grundlage dafür, gesellschaftlichen Zusammenhalt erfahrbar zu machen und immer wieder neu herzustellen. Diese Orte können darüber hinaus aktivieren, indem sie eigene Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und durch das Miteinander attraktiv machen.
Friederike Fuchs

Projektleiterin hierzulande(n) 2.0

Über Bürgerbühnen:
„Es muss witzig sein, schön überspitzt, die Konflikte müssen sichtbar werden.“
Die Idee, kommunale und lokale Politik auf einer Bühne auszutragen, nennen Fachleute „legislatives Theater“. In der brandenburgischen Kleinstadt Buckow ließen die studierte Theaterpädagogin und ihre Mitstreiterinnen und Mitstreiter vom Verein „KulTuS e.V.“ solche Themen-Spektakel schon rund 20-mal steigen, über kommunale Immobilien, Straßenverkehr, den Kurortstatus und vieles mehr.
Carolin Schönwald

Vorstand Kultus e.V., Dipl. Pädagogin & Theaterpädagogin

Über ehrenamtliches Engagement:
Die Bezeichnungen „Zugezogene“, „Rückkehrer:innen“ und „Einheimische“ finde ich schwierig, hier wird schon durch Sprache eine Barriere aufgebaut, die da vielleicht gar nicht ist. Ich schätze Menschen, die sich engagiert und konstruktiv in das örtliche Gemeinwesen einbringen und ihr Gegenüber ohne Vorurteile und Schubladendenken betrachen. Vorurteile abbauen funktioniert am besten im direkten Kontakt, deshalb braucht es reale Räume wie das Thälmanns, Lokal. oder Familienzentrum, die diesen Kontakt aktiv fördern. Egal ob schon immer da, zugezogen oder zurückgekehrt – gemeinsames Engagement sollte das Ziel sein!

Fabian Brauns

Vorstand Kultus e.V. , Dipl. Soziologe

Begegnungsräume wachsen mit den Eigenarten ihrer Orte

Thälmanns – Müncheberg

In Müncheberg, Kleinstadt am Rande der Märkischen Schweiz mit 7000 Einwohnern, starb die Innenstadt im Laufe der letzten 20 Jahre mehr und mehr aus. Mit der Coronapandemie schlossen auch noch die letzten beiden Restaurants.

Um dem entgegenzuwirken, wurde trotz der widrigen Umstände 2021 die ehrenamtliche Café-Bar im Thälmanns von verschiedenen Alt – und Neumünchebergerinnen ins Leben gerufen: ein Treffpunkt mit gastronomischem Angebot für jeden Geldbeutel.

Mittlerweile sorgen rund 30 Ehrenamtliche für den regelmäßigen Café-Betrieb am Donnerstag und Freitag von 16-20 Uhr. Gerade durch die verlässlichen Öffnungszeiten und die zentrale Lage, ist Café zur vernetzenden Anlaufstelle für verschiedenste Menschen geworden. So kommen diese in Kontakt, werden oftmals Teil des ehrenamtlichen Teams und tragen gemeinsam zum Erhalt dieses offenen Ortes und mit diversen Veranstaltungen in und um das Café zu einer belebteren Innenstadt bei.

Die Café-Bar im Thälmanns nutzt dafür die Räumlichkeiten der Rückkehrerinitiative hierzulanden, die seit 2018 von der Staatskanzlei Brandenburg gefördert wird.

Familienzentrum – Rehfelde

In der Gemeinde Rehfelde an der Linie RB 26 von Berlin nach Küstrin leben 5000 Menschen.

Direkt am Bahnhof befand sich der vom Kultus e.V. betriebene Rehfelder Jugendclub, der in den 90er Jahren von der Gemeinde errichtet wurde. Doch der Bedarf nach einer Nutzung allein für Jugendliche schwand über die Jahre und Kultus e.V. sah den Bedarf die Räume auch für andere Nutzer:innengruppen zu öffen.

In Zusammenarbeit mit dem Rehfelder Bürgermeister Patrick Gumpricht wurde ab 2022 der Prozess einer Neukonzeptionierung angestoßen, die sich an den realen Bedarfen vor Ort orientieren sollte. Mit der Neueröffnung als Familienzentrum wurde 2023 eine lebendige Anlaufstelle für Familien geschaffen. Dort finden verschiedenste Nutzer:innen eine Vielzahl von Angeboten und Veranstaltungen, die darauf abzielen, Familien in allen Lebensphasen zu unterstützen und miteinander zu vernetzen. Vom Eltern-Kind-Treff über Bildungsangebote bis hin zu Freizeitaktivitäten für Groß und Klein – Ziel des Zentrums ist es, Familien in ihrem Alltag zu begleiten und ihnen Raum für Austausch und gemeinsames Erleben zu bieten. Das Familienzentrum wird weiterhin fianziell von der Gemeinde Rehfelde gefördert.

lokal. – Buckow (Märkische Schweiz)

Das Lokal in Buckow wurde 2015 von einer Gruppe von Rückkehrer:innen und Vereinsmitgliedern des Kultus e.V. in Buckow gegründet. Diese waren für Ausbildung und Studium aus dem Ort gezogen und dann als junge Familien in die alte Heimat zurückgekommen. Aus ihrer Sicht fehlte in Buckow – trotz der diversen Gastronomien – ein Raum für Familien, zum Treffen und soziale Kontakte pflegen. Ein Ort der vorwiegend der Begegnung dienen sollte, weniger dem gastronomischen Konsum. Außerdem gab es in diesen Kreisen Bedarf nach kultureller Vielfalt im Ort und großes Engagement, durch verschiedenste Veranstaltung in und um die neuen Räumlichkeiten selbst einen Teil zu dieser Vielfalt beizutragen.

Auch heute noch ist das Lokal. Anlaufstelle, für Neuzugezogene, denen das Ankommen im Ort durch diese Kontakte erleichtert wird, weil es eine grundsätzliche Aufgeschlossenheit gegenüber Neuen gibt.

Über die Jahre hat sich das Lokal zu einem sich selbst finanzierenden Cafébetrieb entwickelt, jedoch nur durch die weiterhin bestehende Kombimation aus Haupt- und Ehrenamt.

Blog

Vom Kaffeetrinken zum Engagieren

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1. Kleiner Einblick – Café-Bar im Thälmanns, Müncheberg – Die Café-Bar im Thälmanns heißt zwar Café-Bar und es gibt dort auch Kaffee, Kuchen und Abendessen zu verlässlichen Öffnungszeiten. Doch in Wahrheit ist sie ist soviel mehr als das: Hier finden Veranstaltungen...

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Essen verbindet – oder auch nicht

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2. Kleiner Einblick – Café-Bar im Thälmanns, Müncheberg – Mit der Coronapandemie schloss die letzte Gaststätte in der auch ansonsten eher leeren Müncheberger Innenstadt. Damit starb dort nicht nur die letzte Gastronomie, sondern auch der letzte niedrigschwellige...

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hierzulande(n) 3.0 ist ein Projekt des Kultus e.V. und wird von der Staatskanzlei Brandenburg gefördert

Das Projekt ist Teil des Netzwerks der Rückkehrerinitiativen „Ankommen in Brandenburg“.